1×1 der Unternehmensbewertung für Unternehmer: Berechnungsmethoden-Übersicht, Onlinerechner und Beispiele für Bauchgefühl

Was ist mein Unternehmen wert?
Diese Frage stellen sich viele Unternehmer früher oder später.
Unternehmensbewertungen erfolgen anhand von Berechnungen…
…und Bauchgefühl.

Wenn Sie eine Übersicht der Methoden online suchen, finden Sie schnell Wikipedia oder das Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) mit dessen Unternehmensbewertungsstandard S1.

Wenn Sie demgegenüber schonmal den Praktikern in der „Höhle der Löwen“ zugesehen haben, dürften Ihnen einige Beispiele erinnerlich sein, in deren Fall Bauchgefühl mindestens dieselbe Bedeutung hatte wie das, was der Rechner von sich gibt.

Akademische Dispute über Unternehmensbewertung sind für Unternehmer oft von theoretischer Bedeutung.

Wenn Sie darüber hinaus wissen wollen, worauf es in der Praxis ankommt…

Wenn Sie sich fragen, was ihr Unternehmen wert ist…

…lesen Sie weiter…

 

Unternehmensbewertung – Übersicht der Methoden zur Berechnung 

Methoden zur Berechnung des Unternehmenswerts lassen sich in Ertrags- und Substanzwertverfahren unterscheiden.

Unabhängig von der Berechnungsmethode spricht man vom sogenannten „Equity Value“, wenn der Marktwert des Eigenkapitals gemeint ist.

Dieser Wert verbleibt Ihnen als Unternehmer beim Verkauf Ihres Unternehmens, wenn dessen Schulden entweder bereits bezahlt sind oder vom Käufer übernommen werden.

Er ist daher jener Unternehmenswert, den ein fachkundiger Käufer des Unternehmens im Fall eines geordneten Verkaufs unter Wettbewerbsbedingungen zahlen wird.

Doch wie kommen Sie zu diesem?

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 2 Verfahren, um Ihren Unternehmenswert anhand der Ertragswertmethode zu berechnen 

Der Ertragswert eines Unternehmens hängt von dessen Ertragspotenzial in der Zukunft ab.

Diese Methode ist das dominante Verfahren zur Berechnung von Unternehmenswerten.

Grundsätzlich werden hier Discounted Cash-Flows (DCFs) für die Berechnung herangezogen.

So praktizier(t)en das – dem Vernehmen nach – respektable Investoren wie Benjamin Graham, Warren Buffett oder Aswath Damodaran.

Der weitaus größere Teil der Unternehmenstransaktionen stellt allerdings nur mittelbar auf DCFs ab…

…indem nämlich anhand einer Vergleichsgruppe börsennotierter Unternehmen oder historischer Unternehmenstransaktionen gewichtete Durchschnitte von deren Bewertungen gebildet werden.

Diese sogenannte Multiplikatormethode ist in der Regel einfacher und schneller anzuwenden…

…weswegen sie auch Onlinerechnern wie diesem von mir mitentwickelten Unternehmenswertrechner „UWe“  zugrundeliegt.

 

1 Ausnahme – Wann Sie Ihren Unternehmenswert anhand der Substanzwertmethode berechnen sollten

Was ich zum Ertragswertverfahren der Unternehmenswert-Berechnung geschrieben habe, gilt…

…solange der Fortführungswert Ihres Unternehmens über dessen Zerschlagungswert liegt, als dem Substanzwert bei geordneter Liquidation.

Wenn sich Ihr Unternehmen in einer Situation befindet, in welcher der geordnete Verkauf aller Vermögenswerte und die darauffolgende Einstellung des Geschäftsbetriebs mehr einbringen würde als der Verkauf des lebenden Unternehmens, dann kommt es auf diesen Wert der Substanz an…

…weswegen man in diesem Zusammenhang auch von einer Substanzbewertung spricht.

Der Substanzwert bei Unternehmensliquidation („Nettosubstanzwert“ nach Bezahlung aller Schulden und Liquidationskosten) stellt daher typischerweise die Untergrenze für Unternehmensbewertungen dar.

 

Unternehmensbewertungen können Sie nicht nur berechnen oder worauf es in der „Höhle der Löwen“  noch ankommt

Wenn Sie als Unternehmer die Frage nach der Bewertung Ihres Unternehmens stellen, dann sollte für Sie praktisch nur das relevant sein, was Sie im Fall eines Verkaufs realistisch an Kaufpreis erwarten können.

Und zwar ausgedrückt in Geldeinheiten – losgelöst von Sentimentalitäten.

Natürlich wissen Sie, dass Sie das nur im Fall eines Verkaufs letztgültig erfahren werden.

Es gibt aber einen Markt für Unternehmen…

…und die Preisbildungsmechanismen auf diesem Markt sind keine Geheimwissenschaft.

 

Klarerweise wird Ihr potenzieller Käufer den Kaufpreis, welchen er für Ihr Unternehmen zu zahlen bereit ist, davon abhängig machen, welche Erträge ER sich zukünftig daraus erwartet.

Das kann vom „inneren Wert“ Ihres Unternehmens – wie dieser sich aus einer von Ihrer Warte aus realistischen Zukunftsplanung ergibt – beträchtlich abweichen…

…sowohl nach oben als auch nach unten.

Es ist zum Teil wie bei Immobilien:

Das allgemeine Preisniveau am Markt bestimmt den „objektiven Marktwert“.

Liebhaber zahlen für besondere Merkmale aber vielleicht mehr.

Hat das Kaufobjekt aber Macken oder muss schnell verkauft werden, werden Sie als Verkäufer demgegenüber wahrscheinlich weniger erlösen können.

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Wenn Ihr potenzieller Käufer nicht annimmt, in Zukunft jene Erträge zu erzielen, die Sie in Ihrer Vorschau prognostiziert haben, wird der Preis, den er zu zahlen bereit sein wird, niedriger liegen, als es dem „inneren Wert“ Ihres Unternehmens entspricht.

Denkt er aber, dass sich Synergien mit seinem bestehenden Unternehmen verwirklichen lassen oder er aus anderen Gründen besser wirtschaften wird können, als es Ihrer Unternehmensplanung entspricht, wird seine objektive Zahlungsbereitschaft höher liegen, als es dem „inneren Wert“ Ihres Unternehmens entspricht.

Ein möglicher Transaktionspreis wird daher sowohl vom „inneren Wert“ Ihres Unternehmens als auch vom „allgemeinen Preisniveau für vergleichbare Unternehmen“ abhängen.

Hinzu kommen außerdem die speziellen Merkmale des Unternehmens und jene Parameter, die in der Sphäre Ihres potenziellen Käufers liegen – wie Synergien, Zwang zu wachsen, Prestige, Managementprämien, …

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Daher spricht man an dieser Stelle vom „subjektiven Unternehmenswert“.

Die „praktische“ Unternehmensbewertung aus Ihrer Sicht als Unternehmer sollte daher folgende Fragen adressieren und mit passenden Berechnungsmethoden beantworten:

  • Welche realistische Zukunftseinschätzung für das Unternehmen haben Sie?
  • Wie sieht Ihre Unternehmensplanung für die Zukunft aus?

 

Zur Beantwortung dieser Fragen ist die Erstellung einer integrierten Erfolgs-, Bilanz- und Finanzplanung sinnvoll.

Darauf aufbauen können Sie dann eine Ermittlung des „inneren Werts“ Ihres Unternehmens anhand oben beschriebener Ertragswertverfahren.

 

Als Kontrollrechnung sollten Sie eine Substanzwertberechung unter der Annahme einer Liquidation Ihres Unternehmens erstellen.

Das Ergebnis stellt die Unterkante Ihrer Bewertung dar.

Selbstverständlich sind dabei sämtliche stille Reserven, aber auch stille Lasten und allenfalls Liquidationskosten zu berücksichtigen.

 

2 Methoden, um Unternehmensbewertungen aus Marktsicht zu erhalten 

Wie sieht die Unternehmensbewertung aus Sicht eines externen Betrachters (des Marktes) aus, der nur über rudimentäre Informationen und Einschätzungen verfügt?

Um hier einen Wert zu erhalten, ist die Anwendung der Multiplikatormethode sinnvoll.

Damit Sie aber ein brauchbares Ergebnis erzielen, sollten Sie nicht nur nackte Zahlen, sondern auch die wahrnehmbaren strategischen Merkmale Ihres Unternehmens im Vergleich zu einer sogenannten „Peer Group“ aus vergleichbaren Unternehmen einfließen lassen.

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Unternehmenswertrechner „UWe“ – ein kostenloses Onlinetool zur Unternehmensbewertung

Wenn Sie sich fragen, wo denn Ihr Unternehmenswert ungefähr liegen könnte, dann können Sie zur ersten Orientierung ein von mir mitentwickeltes kostenloses Onlinetool, den Unternehmenswertrechner „UWe“, verwenden.

Um eine erste Wertindikation zu erhalten, berechnet dieser auf Basis der Multiplikatormethode und von fünf strategischen Fragen für 35 Branchen und Sparten schnell und ohne großen Aufwand für Sie ein realistisches Ergebnis.

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Unternehmenswert-Berechnungen und das Bauchgefühl des Marktes

Wer sind mögliche Interessenten für einen Ankauf Ihres Unternehmens?

Was macht dieses in deren Augen konkret attraktiv oder weniger attraktiv?

 

Hier sind eben nicht nur nackte Zahlen, sondern besonders die Analyse Ihres potenziellen Käuferspektrums – vor allem von Branchenkollegen, Finanzinvestoren, Management und Börse – und die darauf abgestimmte Entwicklung einer käufergerechten Equity Story wichtig.

Das Design Ihrer Equity Story hängt von der Übereinstimmung der individuellen Unternehmensmerkmale mit den Bedürfnissen und Erwartungen Ihrer potenziellen Käufer ab.

Gelingt es Ihnen, mit guten Argumenten und einem geeigneten Prozess für Wettbewerb beim Verkauf zu sorgen – „Competition drives value…“

…dann wird dies die Zahlungsbereitschaft Ihrer potenziellen Käufer erhöhen.

 

Der Versuch, pro Käufergruppe diese spezifisch preisbestimmenden Merkmale zu quantifizieren und in Ihre Berechnungen einfließen zu lassen, sollte Sie schließlich zur Einschätzung eines ganzen Spektrums möglicher „subjektiver Unternehmenswerte“ führen…

…und Sie mit einem gesunden Bauchgefühl dafür ausstatten, was Sie von einem potenziellen Käufer für Ihr Unternehmen erwarten dürfen.

Unternehmensbewertung ist und bleibt Wissenschaft und Kunst, Handwerk und Magie.

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Was ist Ihr Unternehmen also wert?

Diese Frage stellen sich viele Unternehmer früher oder später…

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