Ethereum entwickelt sich beständig weiter

Ether war Anfang 2018 die Kryptowährung mit der zweithöchsten Kapitalisierung. Nur Bitcoin ist größer. Aber Ethereum ist viel mehr als eine Währung und die Potenziale des Netzwerks sind enorm. Nicht nur Spekulanten, auch Unternehmen entdecken zunehmend die Möglichkeiten.

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Wie jede Blockchain ist auch die Ethereum Blockchain ein dezentralisiertes Netzwerk aus Datenbanken. Die Währung, die Ethereum zugrunde liegt, heißt Ether. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird aber nicht unterschieden, und Ethereum wird oft synonym für Ether verwendet. Die wesentlichen Elemente von Ethereum sind neben der Währung Ether vor allem Smart Contracts, Decentralized Applikations, Decentralized Autonomous Organisations. Ermöglicht wird all das durch die Ethereum Virtual Machine. Was das alles ist, habe ich bereits in einem anderen Blogpost beschrieben. Ich verzichte daher hier darauf, dies noch einmal zu erklären und verweise auf die dort zu findenden Erklärungen.

Wie hat sich Ethereum entwickelt?

Im Jahr 2013 veröffentlichte der damals 19 jährige Kanadier Vitalik Buterin, ein Programmierer mit russischen Wurzeln, ein Whitepaper über Ethereum. Er war als Jugendlicher an der Entwicklung von Bitcoin beteiligt und war enttäuscht, dass Bitcoin nicht mehr als ein Geldersatz sein sollte. Dr. Gavin Wood veröffentlichte im April 2014 das Yellow Paper zur Etherium Virtual Machine.

Im Jahr 2014 entwickelte das Schweizer Unternehmen Ethereum Switzerland GmbH die entsprechende Software. Der Verkauf von Ether im Rahmen einer Crowdfunding-Kampagne begann im Spätsommer 2014 und spielte innerhalb von 42 Tagen den Gegenwert von mehr als 18 Millionen US-Dollar bei Investoren ein. Es erfolgte eine Ausgabe von 60 Millionen Ether. Ein Teil der Mittel ging an die Gründer, ein anderer Teil an die gemeinnützige Stiftung Ethereum Foundation.

Die Betaversion mit dem Namen Ethereum Frontier ging am 30. Juli 2015 online. Kraken nimmt als erste Börse im August 2015 Ether zum Handel auf. Als im März 2016 mit Homestead das Netzwerk in die nächste Phase geht, gilt die Verwendung von Ethereum als sicher. Noch in diesem Monat erreicht die Marktkapitalisierung von Ethereum ein Volumen von einer Milliarde Dollar.

Im Mai 2016 sammelt “The DAO” als automatisierter Venture Capital Fonds, der über Smart Contracts gemanagt wurde, über 160 Millionen Dollar ein und ist gleichzeitig die größte dezentrale autonome Organisation. Im Juni 2016 nutzten Hacker eine Schwachstelle im Code von “The DAO” aus und stahlen 3,6 Millionen Ether, was damals einem Gegenwert von 65 Millionen Euro entsprach. Ein Teil der Community machte diesen Diebstahl rückgängig, indem über die Mehrheit der Netzwerkteilnehmer die Blockchain “manipuliert” wurde. Dies hatte einen sogenannten “Hard Fork” zur Folge, da ein Teil der Community diesen Eingriff aus philosophischen Gründen ablehnte. Es entstand daraus “Ethereum Classic” mit einem eigenen Coin namens “Ether Classic” unter dem Kürzel “ETC” und einer eigenen Blockchain. Das normale “Ethereum” (mit der korrigierten Blockchain) verfügt mit “Ether” unter dem Kürzel “ETH” über die heutige Hauptvariante von Ethereum. In der Folge beziehen sich meine weiteren Ausführungen nur noch auf ETH, das sich auch als das “normale” Ethereum etabliert at. Die Ethereum Foundation widmet sich nur mehr der neuen Version der Blockchain und schenkt Ethereum Classic keine Beachtung.

Das dritte große Update namens “Metropolis” wurde am 17.Oktober 2017 mit der ersten Teilphase namens “Byzantine” aktiviert. Damit wurde die Benutzerfreundlichkeit wesentlich verbessert und gleichzeitig die Belohnung für Mining von 5 Ether auf 3 Ether reduziert, um den Umstieg von Proof of Work auf Proof of Stake einzuleiten. Noch im Jahr 2018 soll die nächste Teilphase namens “Constantinople” aktiviert werden. Die vierte und letzte Phase trägt den Namen “Serenity” und wird noch für 2018 erwartet. Damit soll dann der endgültige Umstieg von Proof of Work auf Proof of Stake stattfinden. Darüber gleich noch mehr.

Wie haben sich die Marktkapitalisierungen zuletzt entwickelt?

Das Ethereum mit der Währungseinheit Ether (ETH) hat sich durchgesetzt. Das zeigt sich auch an der aktuellen Marktkapitalisierung, also der wertmäßigen Summe aller existierenden Währungseinheiten. Ich vergleiche in der Folge die Marktkapitalisierung von ETC mit der von ETH und das wiederum mit der Marktkapitalisierung von Bitcoin. ETH verfügt nach Bitcoin heute mit weitem Abstand über die zweithöchste Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen.

Marktkapitalisierung “Ether Classic” ETC:

Quelle: https://bitinfocharts.com/de/comparison/ethereum%20classic-marketcap.html, Zugriff: 09.03.2018

 

Marktkapitalisierung “Ether” ETH:

Quelle: https://bitinfocharts.com/de/comparison/ethereum-marketcap.html, Zugriff: 09.03.2018

 

Marktkapitalisierung “Bitcoin”:

Quelle: https://bitinfocharts.com/de/comparison/bitcoin-marketcap.html, Zugriff: 09.03.2018

 

Während Bitcoin als Kryptowährung der ersten Generation als einfaches Zahlungssystem und als Währung konzipiert war, stellt Ethereum mit der Möglichkeit von dynamischen Verträgen in Form von Smart Contracts eine Kryptowährung der zweiten Generation dar. Obgleich Ethereum deutlich jünger ist als Bitcoin, spricht das bereits hohe Volumen bislang eine eindeutige Sprache. Der wesentlich größere Funktionsumfang von Ethereum eröffnet ganz andere Einsatzmöglichkeiten. Während Bitcoin im Jahr 2009 ins Leben gerufen wurde, entstand der Genesis Block (also der erste Block in der Blockchain) bei Ethereum am 30.Juli 2015. Seither ist die Entwicklung rasant vorangeschritten und wird sich mit der Umstellung von Proof of Work zu Proof of Stake qualitativ ganz wesentlich verändern.

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Proof of Stake als Alternative zu Proof of Work

Derzeit werden Transaktionen im Rahmen der meisten Blockchains, so auch der Bitcoin- und der Ethereum Blockchain von Minern validiert, und weitere Blöcke gebildet. Diese Blöcke werden sodann der Blockchain hinzugefügt werden. Das erfolgt durch rechenintensives Lösen von kryptographischen Rätseln, wofür Miner dann durch neu geschaffene (“geschürfte”) Währungseinheiten belohnt werden. Dieser Mechanismus dient der Sicherheit und Integrität der Blockchain.

Ethereum plant nun die Umstellung von Proof of Work auf Proof of Stake. In Proof of Stake basierten Blockchains erfolgt die Validierung von Transaktionen und die Bildung neuer Blöcke durch einen neuen Konsensmechanismus. Dieser setzt anstelle des konkurrenzorientierten rechenintensiven Lösens von Aufgaben durch einen Netzwerkknoten auf ein gänzlich neues Verfahren. Dabei übernimmt eine Gruppe von Validatoren, die zufällig vom System ausgewählt werden, die Abstimmung über neue Blöcke der Blockchain. Ihr Stimmgewicht orientiert sich am Volumen der durch jeden einzelnen vorgenommenen Hinterlegung von “Ether”. Jeder Teilnehmer am Ethereum-Netzwerk kann Validator werden, indem er mittels einer speziellen Transaktion Ether in einem speziellem Depot sperrt. Der Prozess der Schaffung und Abstimmung über neue Blocks erfolgt dann durch einen Konsensmechanismus aller teilnehmenden Validatoren.  Belohnt werden die Validatoren in Abhängigkeit vom durch sie hinterlegten Volumen an Ether.

Signifikante Vorteile eines Proof of Stake Verfahrens, wofür es mehrere unterschiedliche Ansätze gibt, sind erhöhte Sicherheit, die Reduktion der Gefahr von Zentralisierung der Entscheidung durch immer größere Miningpools sowie die effizientere und ressourcenschonende Arbeit an der Blockchain.

Proof of Stake führt quasi “Zinsen” und ein “Zensuswahlrecht” ein

Indem die Belohnung in Form von Ether nicht für das Aufwenden von Rechenleistung, sondern für das Bereitstellen von “doponiertem Kapital” erfolgt, wird quasi eine “Verzinsung” eingeführt. Dies verändert das Geschäftsmodell von Minern gravierend. Würden bisher nicht ausreichend Ether als Belohnung ausgegeben, um den Aufwand der Miner zu rechtfertigen, so würde immer weniger gemint und damit die Entwicklung der Blockchain behindert. In Zukunft muss aber nicht mehr teurer Energieverbrauch über ausreichende Abgabe von Ether entlohnt werden, um die Entwicklung der Blockchain nicht zum Erliegen zu bringen. Die Höhe der “Verzinsung” bildet sich damit am Markt. Dies sollte schließlich durchaus in Konkurrenz zum Zinsniveau anderer Kryptowährungen (die nach dem Proof of Stake Verfahren arbeiten werden) und auch zum Zinsniveau konventioneller Währungen erfolgen. Damit tritt die Blockchain in Konkurrenz zu durch Notenbanken manipulierten Zinsen. Aber natürlich wird das relevante Volumen im Vergleich zu konventionellen Währungen vermutlich über lange Zeit hinweg vernachlässigbar bleiben. Dennoch bedeutet das – wenn man so will – eine generelle Veränderung der Sichtweise auf Geldpolitik.

Ein Konsensmechanismus, der auf “Abstimmung nach Kapitalanteilen” basiert, erinnert an eine (theoretisch mögliche) Ausgestaltung des Wahlrechts in demokratischen Staaten in Abhängigkeit von der Steuerleistung. Wer in einem System mit “Zensuswahlrecht” mehr Steuern zahlt (in diesem Fall Ether freiwillig bindet), hätte mehr Stimmrechte! Vorbei wäre es mit dem Grundsatz: “One Man One Vote”. Die anarchistischen Idealisten von Kryptowährungen, die anlässlich der Einführung von Bitcoin an eine Demokratisierung des Geldsystems dachten, werden sich vermutlich die Haare raufen! Ich denke aber, dass wir uns davor nicht fürchten müssen. Auch bei Aktiengesellschaften entscheiden die Aktionäre nach Stimmrechten. Sie vertreten damit ihre Interessen augenscheinlich besser, als wenn auch all jene, denen nichts gehört, mitstimmen dürften. Man muss auch beachten, dass es bei einem Validierungsprozess in der Blockchain ja nicht um politische Abstimmungen handelt, sondern um technische Prozesse, die der Integrität der Blockchain dienen. Zumindest zunächst geht es nicht um Inhalte, sondern um “Wahrheit der Transaktionen”. Aber wer weiß, was Smart Contracts, dApps und vor allem DAOs einmal bringen werden? Es kann nicht verwundern, dass vor allem libertäre Zeitgenossen Kryptowährungen gegenüber immer schon Sympathien entwickelt haben. Werden verschiedene Smart Contracts miteinander verbunden, so entstehen DAOs, die beispielsweise Investments tätigen, politische Agenden unterstützen, Rechte verwalten oder Wohnungen vergeben können.

Ethereum ist die derzeit wohl spannendste kommerzielle Entwicklung im Kryptobereich

Das Ethereum Network ist viel mehr als eine Kryptowährung. Es ist durch die Möglichkeit zu Smart Contracts eine Entwicklungsumgebung für Technologien und Anwendungen, die in vielen Wirtschaftszweigen in den nächsten Jahren große Veränderungen herbeiführen dürfte. Und es hat das Potenzial, mittelfristig auch gesellschaftliche Veränderungen anzustoßen, die derzeit noch schwer abschätzbar sind. Man denke nur an DAOs und ICOs. Jedenfalls wird sich bald zeigen, wer individuell die Möglichkeiten zu nutzen versteht, die sich bieten werden. Und auch Staaten werden sich überlegen müssen, wie sie Wettbewerbsvorteile für ihre Volkswirtschaften erzielen können. Es ist eine gute Botschaft für den deutschsprachigen Raum, dass die Durchdringung mit Kryptowährungen im Verhältnis zur Bevölkerung weltweit (!) derzeit nirgends so hoch ist wie bei uns. Wir haben wahrscheinlich vieles im Bereich der Digitalisierung bereits verschlafen, hier können wir aber unsere Chancen auch auf globalem Niveau wahren. Denn auch unsere liberalen politischen Systeme lassen vieles zu, was andernorts oft mit Argusaugen betrachtet wird!

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