Das Bankgeschäft nach der Finanzkrise: Veränderungen durch die staatliche Politik

Seit Ausbruch der Finanzkrise ist die Bankenwelt insbesondere in Europa nachhaltig geschwächt. Das hat Implikationen für kreditnehmende Private und Unternehmen.

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Die Schwächung hat einerseits bankspezifische Ursachen, wurde aber auch durch politische Fehlentscheidungen in Europa verschärft und vor allem nachhaltig verfestigt. Meine Aussagen beziehen sich in der Folge vor allem auf Banken in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz), treffen zum Teil aber auch auf den Rest Europas zu.

Im Zuge der Finanzkrise wurde das Investmentbanking besonders in Mitleidenschaft gezogen. Der ab dem Jahr 2009 folgende wirtschaftliche Abschwung hat schließlich auch das Kommerzgeschäft der Banken getroffen, was für Unternehmer und Unternehmen unmittelbare Auswirkungen hat.

Die Hypothekenkrise der USA ist damals mit einer Zeitverzögerung auch auf europäische Banken übergeschwappt, weil diese sich teilweise in amerikanischen Hypothekenprodukten (Stichworte „Verbriefung“ bzw. „Securitisation“), teilweise auch direkt in den USA engagiert hatten. Die globalisierten Geschäftsbeziehungen mit anderen Finanzinstitutionen haben die Branche weltweit an den Rand des Abgrunds geführt und Finanzkrisen ziehen – wie sich historisch gezeigt hat – regelmäßig auch realwirtschaftliche Krisen nach sich.

Die Bankenstruktur in der DACH-Region ist im Wesentlichen durch Universalbanken geprägt. Der Elfenbeinturm der Wissenschaft predigt seit Jahrzehnten, dass Universalbanken ineffizient und wirtschaftlich überholt seien. Dies erschien mir bislang als unzutreffend und wird es wohl auch für die nächste Zukunft bleiben. Nicht zuletzt hat sich die Krise in Europa vor allem über die Investmentbanking-Sparten europäischer Großbanken ausgebreitet. Trotzdem waren auch Spezialbanken wie die Hypo Real Estate in Deutschland oder die Kommunalkredit in Österreich direkt betroffen. Dass im Zuge der Krise auch andere Banken (aus ganz anderen Gründen) in die Krise geraten sind (wie insbesondere die Hypo Alpe Adria oder die Hypo Tirol Bank in Österreich) zeigt nur, dass wirtschaftlich invalide Geschäftsmodelle vor allem in Krisenzeiten zum Scheitern tendieren.

Die Politik hat in Europa wie in den USA beträchtliche Mittel der Steuerzahler entgegengehalten. Während die Gesundung der Bankenbranche in den USA aber bereits große Fortschritte gemacht hat, ist dies in Europa mangels geeigneter staatlicher Maßnahmen bislang nicht der Fall. Die Struktur der Bankenlandschaft wurde stattdessen weitgehend konserviert und Schließungen überlebensunfähiger Banken wurden kaum zugelassen. Die Entfaltung geschäftlicher Aktivitäten wurde und wird durch regulatorische Maßnahmen behindert und die Ertragskraft durch zusätzlich verordnete administrative Kosten und fiskalische Maßnahmen wie die Bankenabgabe untergraben.

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Immer, wenn die Finanzwelt in Turbulenzen ist, entstehen beträchtliche Kollateralschäden für Volkswirtschaften als Ganzes. In besonderem Ausmaß gilt dies für kleine und mittelständische Unternehmen, die in Europa in Ermangelung entwickelter Kapitalmärkte in hohem Maße von der Kreditfinanzierung abhängig sind.

Die meisten europäischen Banken sind daher chronisch ertragsschwach, regulatorisch geknebelt und müssen zunehmend entgegen ihrer eigenen Überzeugung eher wie Behörden denn als Unternehmen geführt werden. Dies sind schlechte Nachrichten für Unternehmer und Unternehmen. Wiewohl seitens der Banken eine Kreditkrise vehement in Abrede gestellt wird – gebetsmühlenartig wurde das auch am Höhepunkt der Krise immer wieder betont, obwohl es in den Ohren von Unternehmern schon fast irrwitzig klingen musste –, ist dennoch unbestritten, dass sich die realen Finanzierungsbedingungen deutlich verschlechtert haben.

Für Unternehmen ist es wichtig, zu verstehen, wie Banken vor diesem geänderten Umfeld denken. Und es ist auch wichtig zu verstehen, dass „Banker“ als Menschen durchaus eigene Interessen verfolgen, die nicht mit den im Rahmen der Unternehmensstrategie oder des Leitbilds festgelegten Vorstellungen einer Bank übereinstimmen müssen. Seit Banker persönlich am Pranger stehen, sich plötzlich auf Schleudersitzen wiederfinden und durch Regulierungsbehörden und sogar den Strafrichter bedroht werden, verhalten sie sich anders, als dies noch vor einem Jahrzehnt der Fall war.

Die gute Botschaft für den Unternehmer ist aber: Der Wettbewerbsdruck im Bankgeschäft hat nicht abgenommen. Daraus ergeben sich auch Chancen, die bei guter Vorbereitung Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen Unternehmen bieten, welche beim Kampf um attraktive Finanzierungsbedingungen wahrgenommen werden können.

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