Eine konfiskatorische Steuerpolitik ist ein Merkmal fehlgeleiteter europäischer Politiksysteme. Um Wähler zu bestechen, nehmen trotz rekordverdächtiger Steuerquoten auch die Staatsverschuldungen kontinuierlich zu. Begriffe wie „Gerechtigkeit“ und „Solidarität“ vernebeln das Faktum, dass die internationale Wettbewerbsfähigkeit dadurch immer mehr leidet.
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Das europäische Gesellschaftsmodell des Sozialstaates stand in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts für steigenden und gesicherten Wohlstand, den die „soziale Marktwirtschaft“ für breite Gesellschaftsschichten hervorbrachte. Vor allem in Deutschland und Österreich galt das Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit als ein vielbeachtetes Beispiel für demokratischen Wiederaufbau im gesellschaftlichen Konsens und unter Aufbau eines Sozialstaates, der alle Teile der Gesellschaft auf die Reise zu mehr Wohlstand mitgenommen hat.
Der erste große Dämpfer war als Folge der Ölschocks in den 1970er Jahren spürbar. Damals begann das Wachstum zu stagnieren und gleichzeitig bildete sich eine hartnäckig verharrende hohe Inflation heraus. Man sprach von „Stagflation“, die Europa und die USA beutelte. Obgleich es danach wieder aufwärts ging, war die Phase breiter Wohlstandsmehrung weitgehend Geschichte.
Seit Jahren prägt Populismus die sozialpolitische Debatte
In Deutschland wie auch in Österreich prägen die immer gleichen Argumente die politische Diskussion und auch den Wettbewerb zwischen den politischen Parteien. Es ist einerseits die scheinbare „Schere zwischen Arm und Reich, die immer weiter auseinandergehen würde“ und andererseits die mangelnde „Gerechtigkeit“ und die zu geringe „Solidarität“ mit den schwächeren Mitgliedern der Gesellschaft. Auf der anderen Seite ist es die scheinbare Ausnutzung des Sozialsystems durch „Ausländer“, die unser Sozialsystem über Gebühr strapazieren würde. Dabei wird nicht unterschieden zwischen Arbeitskräften ausländischer Provinienz, die mehr in unser Sozialsystem einzahlen, als sie daraus beziehen, und zwischen Asylsuchenden. Letztere werden noch daran gehindert, am Arbeitsmarkt tätig zu werden und werden so naturgemäß zu reinen Kostenfaktoren gemacht. Es sind populistische Verkürzungen ideologischer Positionen, die unserer Gesellschaft die Sinne vernebeln. Wenig Platz bleibt für positive, in die Zukunft gerichtete Visionen. Und gar kein Platz bleibt für konkrete strategische Zielsetzungen, die unsere Volkswirtschaften im globalen Kontext vorteilhaft positionieren würden.
Dieser Populismus stammt sowohl vom linken als auch von rechten Spektrum unseres politischen Ecosystems. Er ist mittlerweile tief in den Genen einer orientierungslosen, saturierten Gesellschaft verankert. Wenn deshalb beispielsweise die niedrigen Pensionen Jahr für Jahr stärker erhöht werden als die mittleren und diese wiederum stärker als die hohen, so scheint dies völlig normal zu sein. Es erfolgt ja „wegen der Gerechtigkeit“. Und in großer Übereinstimmung beschließen regelmäßig sowohl sozialdemokratische als auch bürgerliche Parteien Jahr für Jahr derartige Vorgangsweisen. Dass höhere Pensionen durch höhere Beitragsleistungen in der Vergangenheit „verdient“ wurden, bleibt außer Ansatz. Dass der Umstieg von einem „Umlageverfahren“ zu einem „Kapitaldeckungsverfahren“ (wie es nicht nur in der Schweiz schon lange existiert) daher nicht in Angriff genommen wird, hat weniger mit den Schwierigkeiten eines Systemwechsels, sondern mehr mit politischem Vorsatz zu tun. Denn dann wäre Plünderung unter dem Deckbegriff der „Gerechtigkeit“ nicht mehr möglich.
Ähnlich erfolgt die Vorgangsweise bei jeder Steuerreform. Die Entlastung der Bezieher niedriger Einkommen, die sowieso weniger Steuern bezahlen als die Bezieher hoher Einkommen, erfolgt regelmäßig überproportional. Und natürlich findet die „steuerliche Entlastung“ jener, die gar keine Steuern bezahlen, in Form einer „Negativsteuer“, also einer Transferzahlung statt. Breite Kreise finden das auch völlig in Ordnung, da nach jahrzehntelanger Indoktrination der öffentlichen Meinung der Begriff „Gerechtigkeit“ völlig degeneriert und pervertiert wurde. Diese Sichtweise reicht tief ins bürgerliche Lager hinein und auch Klerikalmarxisten finden dies völlig normal. Nun kann man ja durchaus der Meinung sein, dass Sozialleistungen sinnvoll und notwendig sind. Dann sollte man es aber auch begrifflich so nennen. Die Bezieher der Leistungen sollten sodann der Gesellschaft dankbar sein dafür und nicht das Gefühl vermittelt bekommen, dass das nur ein geringer Ausgleich dafür ist, dass sie vorher von der Gesellschaft „ungerecht“ behandelt wurden. All das kostet natürlich eine Menge Geld und treibt die Staatsschulden immer weiter nach oben, ohne wirklich positive Effekte zu zeitigen. Die permanente populistische Instrumentalisierung des Klassenkampfes ist mittlerweile ein durchaus europäisches Phänomen. Selbst kommunistische Parteien in Asien agieren mittlerweile wesentlich strategischer, pragmatischer und leistungsfördernder als manche bürgerliche Parteien bei uns.
Es ist unethisch, aus Gründen der Wählerbestechung unseren Kindern die Zukunft zu stehlen
Konfiskatorische Steuersysteme in Verbindung mit zukunftsgefährdender Staatsverschuldung werden bei uns nicht zur Bekämpfung plötzlich auftretender Krisen oder für Zukunftsinvestitionen eingesetzt, sie sind zu einem Dauerzustand im ausschließlichen Interesse der politischen Machterhaltung geworden.
Martin Rhonheimer, Ethikprofessor an der Päpstlichen Universität Rom, formuliert dies so: „Im Namen der Gerechtigkeit mit Gesetzeszwang jemandem sein rechtmäßiges Eigentum wegzunehmen, um damit andere besserzustellen, ist Unrecht. Mit der Sozialpflichtigkeit des Eigentums hat das nichts zu tun.“ Dies mag durchaus ungut klingen in der Ohren des aktuellen Heiligen Vaters in Rom. Und weiter stellt Rhonheimer fest: „Im Namen der sozialen Gerechtigkeit wird eine Politik angepriesen, die in Wirklichkeit den allgemeinen Wohlstand untergräbt, Innovation und Wachstum schwächt, Reallohnsteigerungen verunmöglicht und die kommenden Generationen belastet.“
Gerade die Zukunftsvergessenheit und das Leben nur im Hier und Jetzt ist bezeichnend für saturierte Gesellschaften. Dennoch lebt die hochaktive „Armutsindustrie“ in Europa davon, die soziale Kälte und zu geringe Umverteilung immer wieder zu betonen. Und die Sprache ist verräterisch: Man spricht von „Armutsreisenden“ statt von Bettlern. Und ebenso gewinnt man in Ungarn Wahlen, wenn man den Schutz des Abendlandes vor den Horden von Migranten aus anderen Kulturkreisen heraufbeschwört. Beinahe gewinnt man den Eindruck, dass es bei uns nur wenige Liberale gibt, dafür aber umso mehr Sozialisten: nämlich „internationale Sozialisten“ und „nationale Sozialisten“. Die liberale Ikone Ayn Rand hat einmal den typischen Volkstribun, der in Robin-Hood-Manier auftritt, wie folgt beschrieben: Derartige Populisten seien Leute, die – um damit ihre eigene politische Popularität zu erkaufen – Besitzende mit Gewalt enteignen würden, um Geld an Leute zu verteilen, die es nicht verdienten.
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„So viel zur Verteilungsgerechtigkeit“
Dies war die Schlagzeile auf der Titelseite der „Wirtschaftsnachrichten West“ vor rund zwei Jahren. Die Zahlen haben sich höchstens marginal verändert seither. Ich möchte in der Folge am Beispiel Österreich zeigen, wie der politische und mediale Einheitsbrei in Sachen Ungleichheit, Steuergerechtigkeit etc. mit den realen Zahlen im Widerspruch steht. Sie zeigen deutlich, dass Österreich im Spitzenfeld beim Thema Umverteilung liegt. Dies ist kein Wunder, gehört Österreich doch seit jeher zu den Ländern mit den höchsten Steuer- und Umverteilungsquoten weltweit. Dennoch verstummen die Warnungen und der erhobene Zeigefinger der „Armutsindustrie“ nicht, die davor warnen, wie unsozial dieses Land ist und dass endlich „Gerechtigkeit“ Einzug halten muss, weil Einkommen und Vermögen so ungleich verteilt seien und die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergehe. Allseits gelobt wird allerorts Finnland, das in Europa seit Jahren als Vorzeigeprojekt in allen möglichen Bereichen gilt, insbesondere – aber nicht nur – im Bildungsbereich. Die folgende Grafik zeigt die Umverteilungsquoten im OOCD-Durchschnitt, in Österreich und in Finnland:
International anerkannt als die wichtigste Kennzahl zur Beurteilung der Verteilung von Einkommen und Vermögen ist der sogenannte „Gini-Koeffizient“. Diese statistische Kenngröße kann einen Wert zwischen 0 und 1 annnehmen. Beim Wert von Null ist das Einkommen bzw. Vermögen absolut gleich verteilt in der Bevölkerung, das bedeutet, dass jeder exakt dasselbe verdient bzw. besitzt. Bei einem Wert von 1 würde eine Person alles verdienen oder besitzen und alle anderen nichts. In Prozenten ausgedrückt liegt der Gini-Koeffizient entsprechend zwischen 0% und 100%. Nachfolgende Liste zeigt eine Verteilung der Einkommen in verschiedenen Ländern:
Land | Gini-Index in % |
Verhältnis des Einkommens der reichsten 10 % zu den ärmsten 10 % 1 |
Verhältnis des Einkommens der reichsten 20 % zu den ärmsten 20 % 1 |
Jahr |
---|---|---|---|---|
Schweden | 24,8[2] | 6,2 | 4,0 | 2012[2] |
Tschechien | 25,4 | 5,2 | 3,5 | 1996 |
Norwegen | 25,8 | 6,1 | 3,9 | 2000 |
Slowakei | 25,8 | 6,7 | 4,0 | 1996 |
Österreich | 26,0[3] | 7,6 | 4,7 | 2007 |
Bosnien und Herzegowina | 26,2 | 5,4 | 3,8 | 2001 2 |
Belgien | 26,5[2] | 7,8 | 4,5 | 2012[2] |
Usbekistan | 26,8 | 6,1 | 4,0 | 2000 2 |
Finnland | 26,9 | 5,6 | 3,8 | 2000 |
Ungarn | 26,9 | 5,5 | 3,8 | 2002 2 |
Dänemark | 28,1[2] | 8,1 | 4,3 | 2012[2] |
Albanien | 28,2 | 5,9 | 4,1 | 2002 2 |
Mazedonien | 28,2 | 6,8 | 4,4 | 1998 2 |
Slowenien | 28,4 | 5,9 | 3,9 | 1998 |
Schweiz | 28,7 | 4,9 3 | 4,4 | 2012[6], 3 |
Ruanda | 28,9 | 5,8 | 4,0 | 1983 2 |
Kroatien | 29,0 | 7,3 | 4,8 | 2001 2 |
Deutschland | 29,5[4] | 6,9 | 4,3 | 2016[5] |
Äthiopien | 30,0 | 6,6 | 4,3 | 1999 2 |
Mongolei | 30,3 | 17,8 | 9,1 | 1998 2 |
Rumänien | 30,3 | 8,1 | 5,2 | 2002 |
Weißrussland | 30,4 | 6,9 | 4,6 | 2000 2 |
Niederlande | 30,9 | 9,2 | 5,1 | 1999 |
Ukraine | 31,0 | 6,4 | 4,3 | 2006 2 |
Bangladesch | 31,8 | 6,8 | 4,6 | 2000 2 |
Bulgarien | 31,9 | 9,9 | 5,8 | 2001 |
Litauen | 31,9 | 7,9 | 5,1 | 2000 2 |
Kasachstan | 32,3 | 7,5 | 5,1 | 2003 |
Spanien | 32,5 | 9,0 | 5,4 | 1990 |
Tadschikistan | 32,6 | 7,8 | 5,2 | 2003 2 |
Frankreich | 32,7 | 9,1 | 5,6 | 1995 |
Pakistan | 33,0 | 7,6 | 4,8 | 1998 2 |
Kanada | 33,1 | 10,1 | 5,8 | 1998 |
Sri Lanka | 33,2 | 8,1 | 5,1 | 1999 |
Burundi | 33,3 | 19,3 | 9,5 | 1998 2 |
Jemen | 33,4 | 8,6 | 5,6 | 1998 2 |
Japan | 33,6 | 4,5 | 3,4 | 2011 |
Lettland | 33,6 | 9,2 | 5,6 | 1998 |
Polen | 34,1 | 8,6 | 5,5 | 2002 2 |
Indonesien | 34,3 | 7,8 | 5,2 | 2002 2 |
Ägypten | 34,4 | 8,0 | 5,1 | 1999 2 |
Kirgisistan | 34,8 | 8,6 | 5,5 | 2002 2 |
Australien | 35,2 | 12,5 | 7,0 | 1994 |
Algerien | 35,3 | 9,6 | 6,1 | 1995 2 |
Griechenland | 35,4 | 10,0 | 6,2 | 1998 |
Israel | 35,5 | 11,7 | 6,4 | 1997 |
Südkorea | 35,7 | 7,8 | 4,7 | 2011 |
Irland | 35,9 | 9,7 | 6,1 | 1996 |
Italien | 36,0 | 11,6 | 6,5 | 2000 |
Vereinigtes Königreich | 36,0 | 13,8 | 7,2 | 1999 |
Neuseeland | 36,2 | 12,5 | 6,8 | 1997 |
Jordanien | 36,4 | 9,1 | 5,9 | 1997 2 |
Aserbaidschan | 36,5 | 9,7 | 6,0 | 2001 2 |
Nepal | 36,7 | 9,3 | 5,9 | 1995 2 |
Indien | 36,8 | 7,3 | 4,9 | 2007 |
Georgien | 36,9 | 12,0 | 6,8 | 2001 2 |
Moldau | 36,9 | 10,3 | 6,5 | 2002 2 |
Laos | 37,0 | 9,7 | 6,0 | 1997 2 |
Vietnam | 37,0 | 9,4 | 6,0 | 2002 2 |
Estland | 37,2 | 14,9 | 7,2 | 2000 |
Armenien | 37,9 | 11,5 | 6,8 | 1998 2 |
Jamaika | 37,9 | 11,4 | 6,9 | 2000 2 |
Tansania | 38,2 | 10,8 | 6,7 | 1993 2 |
Portugal | 38,5 | 15,0 | 8,0 | 1997 |
Mauretanien | 39,0 | 12,0 | 7,4 | 2000 2 |
Marokko | 39,5 | 11,7 | 7,2 | 1998 2 |
Mosambik | 39,6 | 12,5 | 7,2 | 1996 2 |
Tunesien | 39,8 | 13,4 | 7,9 | 2000 2 |
Türkei | 40,0 | 13,3 | 7,7 | 2000 2 |
Guinea | 40,3 | 12,3 | 7,3 | 1994 2 |
Trinidad und Tobago | 40,3 | 14,4 | 8,3 | 1992 |
Kambodscha | 40,4 | 11,6 | 6,9 | 1997 2 |
Ghana | 40,8 | 14,1 | 8,4 | 1998 2 |
Turkmenistan | 40,8 | 12,3 | 7,7 | 1998 2 |
Russland | 41,0 | 7,1 | 4,8 | 2006 2 |
Senegal | 41,3 | 12,8 | 7,5 | 1995 2 |
Kenia | 42,5 | 13,6 | 8,2 | 1997 2 |
Singapur | 42,5 | 17,7 | 9,7 | 1998 |
Iran | 43,0 | 17,2 | 9,7 | 1998 2 |
Uganda | 43,0 | 14,9 | 8,4 | 1999 2 |
Nicaragua | 43,1 | 15,5 | 8,8 | 2001 |
Thailand | 43,2 | 13,4 | 8,3 | 2000 2 |
Hongkong (VR China) | 43,4 | 17,8 | 9,7 | 1996 |
Ecuador | 43,7 | 44,9 | 17,3 | 1998 2 |
Elfenbeinküste | 44,6 | 16,6 | 9,7 | 2002 2 |
Kamerun | 44,6 | 15,7 | 9,1 | 2001 2 |
Uruguay | 44,6 | 18,9 | 10,4 | 2000 |
Bolivien | 44,7 | 24,6 | 12,3 | 1999 2 |
Chile | 45,4[7] | 40,6 | 10,0 | 2015 |
Philippinen | 46,1 | 16,5 | 9,7 | 2000 2 |
Costa Rica | 46,5 | 25,1 | 12,3 | 2000 |
Vereinigte Staaten [8] | 46,6 | 15,9 | 6,8 | 2007 |
Guinea-Bissau | 47,0 | 19,0 | 10,3 | 1993 2 |
Dominikanische Republik | 47,4 | 17,7 | 10,5 | 1998 |
Volksrepublik China | 47,4[9] | 18,4 | 10,7 | 2012 |
Gambia | 47,5 | 20,2 | 11,2 | 1998 2 |
Madagaskar | 47,5 | 19,2 | 11,0 | 2001 2 |
Burkina Faso | 48,2 | 26,2 | 13,6 | 1998 2 |
Venezuela | 49,1 | 62,9 | 17,9 | 1998 |
Malaysia | 49,2 | 22,1 | 12,4 | 1997 |
Peru | 49,8 | 49,9 | 18,4 | 2000 |
Malawi | 50,3 | 22,7 | 11,6 | 1997 2 |
Mali | 50,5 | 23,1 | 12,2 | 1994 2 |
Niger | 50,5 | 46,0 | 20,7 | 1995 2 |
Nigeria | 50,6 | 24,9 | 12,8 | 1996 2 |
Papua-Neuguinea | 50,9 | 23,8 | 12,6 | 1996 2 |
Argentinien | 52,2 | 39,1 | 18,1 | 2001 |
Sambia | 52,6 | 41,8 | 17,2 | 1998 2 |
El Salvador | 53,2 | 47,4 | 19,8 | 2000 |
Mexiko | 54,6 | 45,0 | 19,3 | 2000 |
Honduras | 55,0 | 49,1 | 21,5 | 1999 |
Panama | 56,4 | 62,3 | 24,7 | 2000 |
Simbabwe | 56,8 | 22,0 | 12,0 | 1995 2 |
Kolumbien | 57,6 | 57,8 | 22,9 | 1999 |
Paraguay | 57,8 | 73,4 | 27,8 | 2002 |
Südafrika | 57,8 | 33,1 | 17,9 | 2000 2 |
Brasilien | 59,3 | 68,0 | 26,4 | 2001 2 |
Guatemala | 59,9 | 55,1 | 24,4 | 2000 |
Swasiland | 60,9 | 49,7 | 23,8 | 1994 |
Zentralafrikanische Republik | 61,3 | 69,2 | 32,7 | 1993 2 |
Sierra Leone | 62,9 | 87,2 | 57,6 | 1989 2 |
Botswana | 63,0 | 77,6 | 31,5 | 1993 2 |
Lesotho | 63,2 | 105 | 44,2 | 1995 2 |
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Einkommensverteilung, Zugriff 11.04.2018
Es zeigt sich, dass beispielsweise Österreich zu den Ländern mit der geringsten Ungleichverteilung der Einkommen weltweit gehört.
Die Abgabenquote in Österreich ist im internationalen Vergleich eine der höchsten
Steuersätze sind international aufgrund unterschiedlicher Systeme und Bemessungsgrundlagen kaum vergleichbar. Da Sozialversicherungsbeiträge auch den Charakter von Steuern haben, sollte ein Vergleich der Belastungsniveaus verschiedener Länder auch diese berücksichtigen. International aussagekräftig in Hinblick auf Steuern ist die Abgabenquote (also Steuern und Sozialversicherungsbeiträge) in Prozent des Bruttoinlandsproduktes, also der gesamten volkswirtschaftlichen Wertschöpfung. Hier zeigt der internationaler Vergleich, wie hoch die Belastung in Wirklichkeit ist:
Quelle: https://wko.at/statistik/eu/europa-abgabenquoten.pdf, Zugriff 11.04.2018
Verglichen mit Ländern außerhalb der EU stellt sich die Situation besonders extrem dar. Die in Konkurrenz zur EU stehenden größten Volkswirtschaften USA und Japan weisen viel niedrigere Abgabenquoten auf als die Eurozone und nochmals niedrigere als Österreich. Länder wie China sind systembedingt nicht einheitlich geregelt und nicht wirklich vergleichbar, würden aber nochmals niedrigere Abgabenquoten aufweisen. Unsere hohen Abgabenquoten sind nicht zuletzt dafür verantwortlich, dass Europa im internationalen Wettbewerbsrankings immer weiter zurückfällt.
Der Vergleich hinkt zwar etwas, dennoch möchte ich einige Steuerquoten aus Asien orientierungshalber nicht unterschlagen:
China: 10,2%
Südkorea: 14%
Singapur: 13,8%
Vietnam: 22,3%
Malaysia: 14,3%
Indonesien: 10,7%
Thailand: 16,5%
Alle diese Länder weisen ein höheres Wachstum auf als es bei uns vorstellbar ist. Aber selbst in Europa gibt es Länder mit geringem Wachstum, hohem Wohlstandsniveau und einer Abgabenquote (einschließlich Sozialversicherungsabgaben) von nur 28,1% gegenüber einer Quote von 43,1% in Österreich – nämlich die Schweiz. Und es gibt wohl niemand, der sagen würde, dass in der Schweiz die Verwaltung nicht funktioniert, die Infrastruktur heruntergekommen wäre oder die Armut herrschen würde.
Europa sollte sich besinnen, anstatt populistischen Akteuren nachzulaufen
Es klingt wie eine gefährliche Drohung, wenn von einer gemeinsamen Finanz- und Sozialpolitik innerhalb der EU die Rede ist. Es bleibt zu befürchten, dass dies eine weitere Überdehnung des üppig wuchernden Sozialstaates nach sich ziehen würde, ohne Geld für zukunftsgerichtete Investitionen freizubekommen. Denn Politiker werden nur für die nächste Legislaturperiode gewählt, warum sollten sie sich daher darum kümmern, was erst später Früchte tragen würde. Armes Europa!
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