Variable Verzinsung oder Fixzinssatz – was soll ein Unternehmen wählen?

Für Kreditnehmer stellt sich regelmäßig die Frage, ob sie bei langfristigen Krediten eine fixe oder variable Verzinsung wählen sollen. Bei revolvierend eingeräumten Krediten wie Kontokorrentkrediten stellt sich diese Frage in der Regel nicht, sie sind normalerweise variabel verzinst. Fixzinsvereinbarungen können wiederum für die gesamte Laufzeit der Finanzierung oder für eine gewisse Anlauffrist abgeschlossen werden.

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Banken bieten manchmal variabel verzinste Kredite an, bei denen aber beispielsweise für das erste Jahr der Laufzeit der Zins auf günstigem Niveau fixiert wird. Dies erfolgt dann vor allem zu Akquisitionszwecken, da die Verzinsung des Kredites dann nicht so ohne weiteres mit anderen Kreditangeboten vergleichbar ist. Allerdings sollten derartige Zinsvereinbarungen mit jeder Bank machbar sein.consent-2052052_1920

Welches Modell passt zu Ihnen?

Während sich eine variable Verzinsung flexibel an das allgemeine Zinsniveau anpasst, sichert eine fixe Verzinsung während der vereinbarten Dauer der Fixverzinsung einen konstanten Zinssatz. Für Unternehmen stellt sich daher die Frage, ob eine variable Verzinsung oder ein Fixzinssatz gewählt werden soll. Hier sollte das Unternehmen auch die Frage beantworten, ob die Wahl der Verzinsung das Finanzierungsrisiko des Unternehmens niedrig halten soll oder ob eher spekulative Erwägungen hinsichtlich der zukünftigen Zinsentwicklung im Vordergrund stehen.

Aspekte für die Entscheidung

Konsumenten verfügen in der Regel über ein weitgehend “fixes” Einkommen, daher wird ihnen normalerweise empfohlen, für langfristige Finanzierungen (das sind in der Regel Immobilienkredite) fixe Verzinsungen zu wählen, da die Kreditraten dann konstant und damit gut planbar sind. Angesichts eher konstanter Arbeitnehmereinkommen können diese sich so dem Zinsänderungsrisiko und Veränderungen in der Ratenhöhe entziehen.currency-1019997_1920

Anders als private Kreditnehmer hängt der Geschäftsgang von Unternehmen in der Regel bis zu einem gewissen Grad an der allgemeinen Konjunkturlage. Während bei guter Konjunktur das Zinsniveau historisch betrachtet höher ist, sinkt dieses bei konjunkturellen Verschlechterungen, da die Investitionsneigung abnimmt und die Geldpolitik gegensteuert. Für Unternehmen kann es daher risikominimierend sein, bei konjunkturell bedingt gutem Geschäftsgang höhere Zinsen zu zahlen und bei einer konjunkturellen Abkühlung von fallenden Zinsen zu profitieren. Die Finanzierungskosten stellen dann gleichsam einen natürlichen “Hedge” zur allgemeinen Geschäftsentwicklung dar. Dies gilt vor allem für zyklische Branchen (z.B. Automobil, Investitionsgüterindustrien, Rohstofferzeuger, Großhandel). Branchen, die relativ unabhängig vom Konjunkturzyklus performen (z.B. Lebensmittelindustrie, Gesundheitsbranche, Luxusgüterindustrie, Versorgungsunternehmen) würden ihr Finanzierungsrisiko tendenziell eher durch fixe Verzinsung reduzieren.seasons-of-the-year-2019523_1280

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Ein weiterer für die Zinsentscheidung wichtiger Aspekt ist die Struktur der Aktivseite der Bilanz. Existieren Assets, deren Wertentwicklung in Abhängigkeit vom Zinsnivau schwankt? Sind dies vielleicht Teile des Anlagevermögens, oder ist es eher das Lager, das wertmäßig und teils in Abhängigkeit vom Zinsniveau volatil ist? Besonders wichtig ist die Frage der Fristigkeitsstruktur von Zinsbindungen natürlich für Banken und andere Finanzinstitute, die die Frage von Zinsfixierungen zwingend als Teil des Bilanzstrukturmanagements sehen müssen. Dieses sogenannte “Asset- & Liability Management” ist aber nicht auf Unternehmen aus dem Finanzbereich beschränkt. In der Praxis habe ich jedoch selten erlebt, dass Unternehmen nicht ihre Erwartung über die allgemeine Zinsentwicklung in die Entscheidung einfließen lassen. Die Entscheidung trägt dann jedoch bis zu einem gewissen Grad spekulative Züge, was per se aber kein Nachteil sein muss. Es ist nicht einfach, gegen seine spekulative Erwartungshaltung zu agieren. Anders als Unternehmer stehen Manager jedoch stärker unter Rechtfertigungsdruck für ihre Entscheidungen. Dies gilt vor allem für Manager von Unternehmen, die im Einflussbereich der öffentlichen Hand stehen.

Variable oder Fixzinsvereinbarungen – auch die Währung ist entscheidend

Gerade wenn das Zinsniveau lange auf extrem niedrigem Niveau verharrt, wie dies derzeit der Fall ist, stellt sich die Frage der Zinsbindung jedoch in besonderem Maße. Das aktuelle Zinsniveau ist seit Jahren durch die Geldpolitik der Notenbanken verzerrt. Es ist schwierig einzuschätzen, wann sich das ändern wird, da es dabei nur zum Teil um ökonomische, in beträchtlichem Ausmaß aber auch um politische Entscheidungen geht. Der Unternehmer sollte auch beachten, dass die Frage von variablen oder fixen Zinsen auch für jede Währung gesondert und nicht unbedingt gleich beantwortet werden muss. Auch die Frage, in welchen Währungsräumen ein Unternehmen beschaffungs- und absatzseitig tätig ist, spielt hier hinein.soap-bubble-2489583_1920

Gerade bei Fragen der Zinsbindung sollte eine Bank qualifiziert beraten können. Und erfreulicherweise gilt hier: Guter Rat ist in diesem Fall nicht teuer. Das Unternehmen sollte mehrere Banken nach ihrer Einschätzung fragen und auch die unternehmensindividuelle Situation in die Entscheidung einfließen lassen.

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