Künstliche Intelligenz ist eine der entscheidenen Zukunftstechnologien

Viele Mythen ranken sich um den Begriff „Künstliche Intelligenz“. Science Fiction mischt sich mit Hoffnungen und Zukunftsängsten. Nüchtern betrachtet ist künstliche Intelligenz ein Teilgebiet der Informatik. Datengetrieben wird sich unsere Wirtschaft massiv verändern. Denn Künstliche Intelligenz erfordert Unmengen an Daten. Das ist eine schlechte Botschaft für Europa.

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Die USA sind aktuell das Land, in dem sich die meisten Startups (etwa 1400) dem Thema künstliche Intelligenz („KI“) verschrieben haben. In Europa entwickeln aktuell etwa 700 Startups Technologien rund um das Thema künstliche Intelligenz. Allein in Israel sind es heute etwa 400. Diese Zahlen beziehen sich auf Startups und spiegeln die Problematik, in der sich Europa befindet, nur unzureichend wider. Google alleine arbeitet an etwa 1000 Projekten rund um das Thema künstliche Intelligenz.

China ist bereits heute das Land, das etwas vor Israel (!) weltweit die zweitgrößte Zahl an Startups mit Schwerpunkt künstliche Intelligenz aufweist. Zukünftig wird China diesem Thema zentrale Aufmerksamkeit widmen. Präsident Xi Jinping hat dies anlässlich einer programmatischen Parteitagsrede 2017 unmissverständlich zum Ausdruck gebracht: „Es gilt, die tief greifende Integration von Internet, Big Data, künstlicher Intelligenz und der Realwirtschaft zu fördern.“ Bei der KI ginge es um „DIE strategische Technologie der Zukunft“. Nicht zuletzt sind es auch Plattformen, die in Form von Daten die Grundlage für die Evolution künstlicher Intelligenz liefern. Dass Plattformen unser ökonomisches System verändern, wird uns erst langsam bewusst.

Die globale Landkarte zum Thema KI unterstreicht die dominante Rolle der USA

ASGARD und Roland Berger haben im Mai 2018 eine interessante Studie zu diesem Thema vorgestellt. Die Führungsrolle der USA resultiert nicht zuletzt aus den enormen Finanzmitteln, die aus privaten Quellen in dieses Thema investiert werden. Die ausgeprägte Venture-Capital-Kultur macht dies möglich. Es darf daher auch nicht verwundern, dass in Europa beispielsweise Großbritannien und dort vor allem London die Führungsrolle einnimmt.

Quelle: https://asgard.vc/wp-content/uploads/2018/05/Global-Artificial-Intelligence-Landscape-Industry-Map-International-by-Asgard-Capital-2018-and-Roland-Berger.jpg, Zugriff: 24.08.2018

Weltweit sind die Topstandorte entsprechend diesem Ranking in absteigender Reihenfolge folgendermaßen gereiht:

  1. San Francisco
  2. London
  3. Tel Aviv
  4. New York
  5. Peking

In den USA wird der Boom an KI-Startups aber nicht nur durch private Gelder massiv vorangetrieben. Über 16 Regierungsagenturen, darunter auch DARPA, NSA und CIA, unterstützen die jungen Unternehmen finanziell und politisch. Aber auch die führenden Universitäten, allen voran Stanford und das MIT, sowie die führenden IT-Unternehmen (hier wiederum ganz vorne Google Deep Mind) sind brennend an diesem Thema interessiert.

China holt massiv auf

Angesichts der massiven Anstrengungen Chinas darf es nicht verwundern, dass dieses Land bereits jetzt die Nummer zwei weltweit ist. 11% aller weltweiten KI-Startups befinden sich bereits in China. China hat verkündet, im Jahr 2030 die weltweit führende Nation im Bereich KI sein zu wollen. Vor allem die Metropolregion Peking mit dem Stadtteil Zhongguancun unterlässt keine Anstrengungen, das chinesische Silicon Valley zu werden. China ist bereits jetzt die Nummer eins bei der Anmeldung neuer Patente im Bereich KI.

Beispielhaft sei die Firma Horizon Robotics genannt. Das junge Unternehmen entwickelt Chips für KI, die neuronale Netze nachbilden. Diese sind darauf ausgelegt, gehirnähnliche Strukturen zu imitieren, um sodann im Bereich Mustererkennung und Musterdeutung eingesetzt zu werden. Das ist ein großes Thema, das vor allem in den Bereichen autonomes Fahren, Luftfahrt aber auch in der Sicherheitsindustrie unverzichtbar ist. Der junge Firmengründer Yu Kai formuliert es so: „Unsere Mission ist es, eine weltweit führende Plattform für künstliche Intelligenz zu schaffen.“

Wenige hundert Meter von Horizon Robotics entfernt sitzt die Firma Megvii. Sie entwickelt Gesichtserkennungssoftware. Diese Technik basiert auf neuronalen Netzen. China wird demnächst rund vierhundert Millionen Kameras im öffentlichen Raum landesweit installiert haben. Bereits jetzt erkennt die Software Personen auch auf unscharfen Bildern und in großen Menschenmengen. Alleine die Kommunikations-App WeChat verarbeitet angeblich täglich sieben Milliarden Fotos, die dem Staat und den KI-Forschern potenziell zur Verfügung stehen.

Daten sind der Rohstoff, ohne den KI nicht funktioniert

KI erfordert Unmengen von Daten. Denn die Software lernt durch Daten. Einerseits sind das Inputdaten, also Daten bezogen auf eine konkrete Aufgabenstellung, die gelöst werden soll. Dann braucht es sogenannte „Trainingsdaten“, das sind Daten, die für die Bildung von Hypothesen für das der KI zugrundeliegende Prognosemodell erforderlich sind. Schlussendlich bedarf es dann auch sogenannter „Feedbackdaten“. Dies wiederum sind Daten, die die Korrektheit der „intelligenten“ Schlussfolgerung überprüfen können. Je umfangreicher all diese Daten sind, desto „intelligenter“ und leistungsfähiger ist die Software. Das alles ist ein laufender Prozess, in dessen Ablauf die KI immer treffsicherer wird. Die kumulierte Menge an Daten korreliert direkt mit der Effektivität der KI.

Genau darum geht es beispielsweise beim autonomen Fahren. Je mehr Daten von den Sensoren im Auto geliefert werden (während der Forschungsphase, aber auch im Zuge der breiten Anwendung), desto sicherer wird ein Auto autonom fahren. Dasselbe gilt im Bereich Spracherkennung. SIRI oder Alexa lernen durch große Datenmengen. Das ist der Grund, warum diese Systeme auf Englisch präziser funktionieren als auf Deutsch. Denn es steht wesentlich mehr englischsprachige Kommunikation zur Verfügung als deutschsprachige.

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Auch im Bereich der Medizin geht es um möglichst umfangreiches Datenmaterial, damit KI effektiv arbeiten kann. Bereits heute lassen sich im Bereich Radiologie durch KI-Diagnosen großteils bessere Ergebnisse erzielen, als dies die meisten Radiologen können. Immer geht es um Daten. Aber auch im Bildungsbereich sind userspezifische Daten von entscheidender Bedeutung, um KI effektiv auf Bildungsplattformen zum Einsatz zu bringen. Der Schüler oder Student wird während jeder Lerneinheit exakt „vermessen“. Sein konkretes Verständnis für spezielle Lehrinhalte, Wissenslücken, Konzentrationsprobleme werden individualisiert von Algorithmen aufgezeichnet, ausgewertet und „just in time“ erhält er bestmögliche Unterstützung, durchaus auch ohne menschliche Eingriffe.

Google und Facebook kennen ihre Kunden besser, als wir uns alle vorstellen können. Das ist der Grund, warum sie auch im Werbebereich passgenauer die Zielgruppe ihrer Kunden erreichen, als dies klassische Werbung leisten kann. Amazon analysiert treffsicher die Interessen seiner Kunden und gibt individualisiert Buchempfehlungen ab, wenn sich ein User auf der Website einloggt. In diesem Fall ist es eine genaue Kenntnis der Interessen und Vorlieben des jeweils konkreten Kunden, die es der dahinterstehenden KI ermöglicht, individualisiert Empfehlungen für weitere Einkäufe abzugeben.

Datenschutz steht in Europa vielem im Weg

Dong Tao, China-Ökonom bei der europäischen Großbank Credit Suisse meint, dass „der Grund für Chinas Erfolge in KI und Data Mining ein fehlendes Bewusstsein für Datenschutz ist“. Aber auch die USA kümmern sich wenig um Datenschutz und setzen auf Big Data. Die aussereuropäische Welt hat verstanden, dass Daten vor allem für KI benötigt werden. Und sie setzen andere Prioritäten als Europa. Eine effektive Industriepolitik kann auf KI nicht verzichten. Industrie 4.0 ist ohne überlegene KI in Zukunft nicht denkbar. Die Unternehmen können im internationalen Konkurrenzkampf ohne KI keine Wettbewerbsvorteile mehr erringen, sie geraten vielmehr systematisch in Rückstand.

Der Preis für zukünftige Wettbewerbsvorteile ist der teilweise Verzicht auf Privatsphäre. Jede Entwicklung hat ihre Trade-offs. Wir werden Wohlstandseinbußen in Kauf nehmen müssen, wenn wir die Gewichtung auf den vermeintlichen Schutz des Individuums legen. Das kann allerdings schnell ins Auge gehen. Sollte unsere Industrie vielleicht bald nicht mehr wettbewerbsfähig sein, so geht es nicht um Stagnation in Europa. Dann gerät nämlich sehr schnell unser gesamtes Wirtschaftssystem in eine gefährliche Schräglage, wie es unser Gesellschaftssystem bereits jetzt tut. Der Schutz des Individuums gelingt uns allerdings bereits heute nicht, wie uns die großen amerikanischen Internetkonzerne täglich demonstrieren. Vollkommen populistisch und vorsätzlich ermöglicht die EU der amerikanischen Konkurrenz seit kurzem den Zugriff auf Bankdaten jedes Einzelnen von uns.

Der Wettlauf um die Zukunft ist bereits voll im Gang

Wer KI beherrscht, sichert sich aber nicht nur seine industriepolitische Zukunft. Nach Ansicht vieler Experten geht es ganz zentral auch um militärische und geostrategische Aspekte. Price Waterhouse Coopers spricht bereits von einem KI-Rüstungswettlauf zwischen den USA und China. Was für die USA offensichtlich ist, wird auch für China immer evidenter. Chinas Volksbefreiungsarmee interessiert sich naturgemäß brennend für KI.

Yang Wie, Vizechef der Kommission für Wissenschaft und Technik bei der Aviation Industry Corporation of China, einem großen Staatskonglomerat, stellt in Zusammenhang mit KI freimütig fest: „Informationsbeweglichkeit entscheidet künftig über Luftkämpfe, elektromagnetische Eingriffe oder Cyberoperationen“. Das eröffne China „eine Chance, den Westen zu überholen“. In strategischen Dimensionen denken europäische Politiker aber leider nicht.

Statt mit Zukunftsfragen beschäftigen wir uns lieber mit Ideologie und Nebensächlichkeiten. Unsere politische Kaste hat noch nicht einmal verstanden, dass Digitalisierung eigentlich fundamental auf unseren Stärken aufbaut, nämlich dem Finanzkapitalismus. Stattdessen lassen wir die Möglichkeiten, die sich uns bieten würden, ungenutzt an uns vorüberziehen und geraten langsam aber sicher in immer größeren Rückstand.

Nicht Datenschutz per se, sondern Missbrauchsprävention und Datenautonomie sind wichtig

Man wird den Europäern wahrscheinlich schwer erklären können, dass das Sammeln, Speichern und Auswerten von Daten entscheidend für unsere Zukunft ist. Zu stark ist das Misstrauen in unsere politischen Systeme und die Wirkungsweise einer Marktwirtschaft. Warum vertrauen die Chinesen ihrem politischen System mehr als wir dem unseren? Weil es Wohlstand schafft! Eine fehlgeleitete Demokratie kostet aber Wachstum und Wohlstand. Wenn wir wieder optimistisch in die Zukunft blicken wollen, wird es daher ein generelles Umdenken hin zu mehr Wohlstandsorientierung benötigen. Eine Reform unserer politischen Systeme  ist daher hoch an der Zeit.

Wer wie unsere Politiker misstrauisch bereits präventiven Datenschutz betreibt, verspielt die Zukunft unserer Kinder. Vielmehr wäre es sinnvoll, Missbrauch durch massive Straf- und Schadenersatzdrohungen hintanzuhalten. Die Amerikaner haben das seit Langem in ihrem Rechtssystem implementiert. „Punitiver Schadenersatz“ ist das Schlagwort, also Schadenersatz, der nicht nur wiedergutmachen soll, sondern der Verursacher zugunsten des Geschädigten auch bestraft. Daher kommen die gigantischen Schadenersatzbeträge, die in den USA auch für einzelne Bürger möglich werden. Punitiver Schadenersatz lässt genug Spielraum für dynamische Selbstregulierung, und er baut eine massive Abschreckungswirkung auf.

Apple hat den Persönlichkeitsschutz beispielsweise dergestalt umgesetzt, dass es eine offen kommunizierte Selbstverpflichtung eingegangen ist, niemals Daten seiner User zu verkaufen. Bei seinem iPhone X, das Gesichtserkennung umsetzt, werden die biometrischen Daten nicht in der Cloud, sondern am Gerät selbst, also lokal gespeichert. Das schafft Vertrauen, behindert aber nicht das Abgreifen sonstiger nützlicher Daten.

Ein Mittelweg für Europa könnte darin bestehen, dass nicht die Datennutzung per se behindert wird, sondern den Usern die Autonomie über ihre Daten eingeräumt wird. Die europäische DSGVO hatte ursprünglich diese Intention, hat allerdings als typisch europäische Kompromisslösung weit über das Ziel hinausgeschossen. Viele praktische Fragen bleiben offen, der bürokratische Aufwand ist gigantisch. Wir stehen uns leider selbst im Weg. Das tut mir vor allem für zukünftige Generationen leid.

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